Bandweberei

Intesiveren Kontakt zur Bandweberei bekam ich, als ich im Internet auf diese Webseite stieß:

www.gewebte–baender.de

Ich ließ mir 2 besonders schöne Musterbücher von Anneliese Bläse schicken und stürzte mich auf die neue Technik. Das Zeichnen neuer Muster erschien mir plötzlich sehr einfach, vergleichbar mit Kreuzstichmustern. Für ein erstes größeres Stück suchte ich mir ein schönes Muster aus, nachdem ich schon 2 kleine Testbänder fertiggestellt hatte. Inzwischen hatte ich ausprobiert, wie dick die Wolle im Verhältnis zum Baumwoll- bzw. Leinen-Grundgarn sein muss, um als Muster gut zu wirken.Bandweben Strumpfgarn ist dafür dann doch zu dünn. Ich kramte den Webkamm meines alten Schulwebrahmens hervor und fädelte das Garn ein. Hier passte auch die dickere Wolle durch die Löcher des Kamms. Das war einfach.

Dann kam aber bald die Erkenntnis: Lieber ganz einfache Muster wählen, sonst muss man sich sehr stark konzentrieren. Jeden Schuss musste ich im Musterbrief nachlesen. Schnell schlichen sich Fehler ein.

So ist der Zeitaufwand auch wesentlich höher, als beim Brettchenweben von Mustern in einfacher Schnurbindung. Immerhin ist ein Anfang getan und die ersten Erkenntnisse gewonnen.

Bandweben Webkamm















Im Sommer 2009 besuchten wir das Heimatmuseum in Göhren/Rügen. Dort fanden wir sehr schöne Beispiele von Borte und eine Vielzahl sehr schön verzierter Webkämme.
Leider gab es niemanden mehr, den man hätte zu dieser Technik befragen können.


Das Bandweben ist noch heute in der ganzen Welt verbreitet und ist wohl bis in die Bronzezeit zurückzudatieren. Bänder sind nicht nur ein schöner Zierrat an Kleidern sondern werden auch als Strumpfbänder getragen. Gürtel mit ihrer Ornamentik sollten den Träger vor allem Schlechten schützen. Die Bänder werden mit Hilfe des Webkammes gewebt, eine Erfindung, die bereits vor 5000 Jahren bekannt war.


Nähwut