Die Brettchenweberei hat uns einfach fasziniert und so war es Klaus,
welcher die Technik austüftelte und Webrahmen baute.
Brettchenweben ist ganz einfach, wenn:
Ich habe mich vom Brettchenweberfieber anstecken lassen. Die Ergebnisse seht ihr an den Modellen:
Ich
habe schon oft gehört, dass jemand, der versucht hat das Brettchenweben
zu erlernen, es wieder aufgegeben hat. Und ich habe schon so manche Anleitung
gelesen, die mich mehr verwirrte als schlauer werden lies.
Um genau das Muster zu erhalten was man in einer Vorlage entdeckt hat,
ist es wichtig, dass die Brettchen entsprechend beschriftet sind und man
in der richtigen Richtung einfädelt – also von rechts nach links
und links nach rechts bzw. von vorn nach hinten oder von hinten nach vorn
oder aber in Z- oder S-Richtung (wie es auch in vielen Anleitungen beschrieben
ist). Hört sich kompliziert an, ist es aber wirklich nicht. Ich habe
mir eine eigene Vorgehensweise eingeprägt, so dass inzwischen nix
mehr schief geht.
Auch wenn Ihr immer wieder Leute treffen werdet die sich für die eigentlichen "Erfinder" der Technik halten, Lasst euch von den Besserwissern nicht abhalten - findet euren eigenen Weg und es wird gut!
Wer das Weben einfach erstmal ausprobieren möchte, braucht keine große Ausrüstung:
Anfertigen
der „Brettchen“: 7 Quadrate 6 x 6 cm mit gut abgerundeten Ecken laut Abbildung
herstellen und beschriften.
Schiffchen:ca.
14 x 3 cm groß lt. Abbildung
Schärbrief:
Zum Angewöhnen eine ganz schmale Borte, da lassen sich die Fäden
am besten bändigen.
Die Fäden müssen laut Schärbrief vorbereitet werden. Jeder Punkt stellt einen Faden dar. Zum Verknoten von Anfang und Ende fällt immer ein Verschnitt von etwa 50-60 cm an. Außerdem verkürzen sich die Fäden beim Arbeiten durch das Verdrallen (Drehen), so dass man immer reichlicher bemessen muss, als das Endergebnis dann ist. Und: Beim Zuschneiden der Fäden nicht wahnsinnig werden, die verfitzen schon vom Angucken, deshalb arbeite ich nur noch mit Webstuhl. Notfalls alles nochmal mit einem Kamm ordnen. Ganz wichtig: Alle Fäden müssen vor Webbeginn die gleiche Spannung haben.
Folgende Schritte einfach so mitmachen und nicht nach dem Warum fragen, denn nur so kommen die Fäden in die Löcher, wie es für das Muster sein soll:
Ich sage hier Brettchen zur Pappe, will man auf dem Markt sowas vorführen, sollten es wirklich Brettchen sein. Leider sind die recht dick (schlechter zu handhaben) und müssen total glatt geschliffen sein (sonst zerreiben sich die Fäden). Eventuell ist Sperrholz vom Modellbau eine gute Alternative. Ich selbst habe stärkere „holzfarbene“ glatte Pappe für meine Vorführbrettchen genommen. Muss man nur aufpassen, dass sie sich bei feuchtem Wetter nicht verwerfen.
Der gesamte Fadenstrang wird am Anfang und Ende an die stabilen Bänder geknotet, am besten mit dem Weber- oder Kreuzknoten. Ich betone nochmal, dass alle Fäden die gleiche Spannung haben müssen, sonst verheddert man sich. Den Anfang ziehen wir nun durch unseren Gürtel und stecken ihn mit einer Nadel fest, das Ende am nächsten Tischbein...oder so. Hinsetzen, so dass ordentlich Spannung auf den Fäden ist.
Gummi von den Brettchen lösen (Kontrolle: Schaue ich von links auf den Brettchenstapel, sehe ich die 1, A und D sind oben.
Nun führe ich das vorbereitete Schiffchen vor den Brettchen durch das offene „Fach“. Gesamten Brettchenstapel eine Vierteldrehung nach vorn bewegen, Schiffchen durch das Fach schieben. Wieder drehen, wieder durchschieben. Schussfaden anziehen, die beginnende Borte erhält etwa ihre spätere Breite. Den Schussfaden muss man immer gleichfest anziehen, sonst gibt's Beulen.
Wie oft ich nun nach vorn und zurück drehe, das beeinflusst das Aussehen des Musters. Die einfachste Variante ist wohl 4 vor, 4 zurück.
Der Schussfaden muss jedesmal angeklopft werden, damit das Band nicht zu locker wird. Das kann mit einem Messerrücken, Kamm oder einfach mit dem Schiffchen passieren (spart einen Handgriff).
Ist der Schussfaden mal verbraucht, lässt man das Ende hängen, arbeitet mit dem neuen Faden weiter und schneidet nach einigen reihen die Reste ab.
Soll die Arbeit beendet werden, wird der Schussfaden mit Zugabe abgeschnitten. Keine Bange, da trennt sich nichts auf. Die Fäden kann man nun flechten, das gibt einem Bindegürtel einen schönen Abschluss.
Achtung: Sobald die Borte fertig ist, lege ich sie in heißes Wasser, damit sie später beim Waschen nicht mehr einläuft. Das gäbe unschöne Falten auf dem Gewand.
Der besondere Linktipp:
Weitere Links:
www.weavershand.com
Eine englischsprachige Seite
www.lindelwirt.homepage.t-online.de
Interessante Seite mit anspruchsvollen Mustern
www.aisling.tk
Geschichte des Brettchenwebens
www.theloomybin.com
Hier findet man Tools, mit denen man Muster am PC simulieren kann. Kann
ich nur empfehlen, obwohl der „Card Weaver“ immer mal spinnt.