Das Sitz(e)problem beim Lagerleben, Hocker, Bank, Stuhl oder gar einen
Thron?
Hier einige Varianten: Scherenstuhl zum Selbstbauen.
Bei den Stühlen handelt es sich um einen Nachbau mit moderneren
Materialien. Mein Ziel ist es robuste und lagertaugliche Gegenstände
kostengünstig herzustellen. Mit etwas Geschick und Liebe zum Detail
ist fast alles möglich, denn es sollte schon so authentisch wie möglich
aussehen
und trotzdem nutzbar sein.
Material:
Leimholz (Kostengrund) oder breite Fichtenbretter, Kantholz 4x4, Leim,
Beize, Hartwachs, Zeltstoff zum Bespannen, Leinenstoff als Sitzdecke,
Leder, Mittelalternägel
Formen:
Wenn Ihr gedacht habt das Sägen schon schön staubt, dann geht
es jetzt erst richtig zur Sache. Alles was weg muss wird vorher mit einem
Stift angerissen, angesägt und ausgestemmt, bis die zwei Beine in
ihrem Gelenk versinken. Hier muss vorsichtig gearbeitet werden! Alles
schön abschleifen.
Passt:
Es ist zwar eine mühselige Arbeit aber sie lohnt sich. Wenn wir schon
eine Holzraspel haben sollte man auch die Kanten der Stuhlbeine brechen
so das eine abgerundete Form entsteht. UND jetzt wird geschliffen was
die Küche hergibt, ob mit Schwingschleifer oder von Hand: glatt soll/muss
es werden.
Montage:Wenn
denn nun eine wohl- gefällige Form entstanden
ist geht es an das zusammenbauen. Jetzt kommt der Kompromiss: Für
die Verbindung des Gelenkes wurde damals ein glühender Nagel in die
Hölzer getrieben, ich habe Runde Hartholzstäbe genommen bzw.
Schrauben.
Lehnenstuhl:
Dieser Stuhl ist sehr beliebt beim Weibe, hier kommt der Kuschelfaktor
nicht zu kurz, wenn der Kerl mal wieder in der Taverne versackt ist.
Widderstuhl:
Nach der Montage wird gebeizt, hier Eiche dunkel. Aus Leder habe ich noch,
passend für den Stuhl einige Ornamente gestaltet und damit Schrauben
bzw. Winkel kaschiert. Nach dem Trocknen wird der Stuhl mit Hartwachs
behandelt, diesen Arbeitsgang zwei/ dreimal wiederholen und dabei mit
Wasserschleifpapier nacharbeiten bis eine sehr glatte Oberfläche
entstanden ist. Zum Schluss kommt unser de- korativer Leinenstoff als
Sitzdecke darauf und wird vernäht.
Lilienstuhl:
Der Damenstuhl ist etwas filigraner gearbeitet, eben für das zarte
Weibsvolk.
Die Sitzdecke wurde mit Polsternägeln befestigt und an den Längskanten
mit dem Zeltstoff vernäht.